Wie das Logo aufs Band kam und zum Logo-Klebeband wurde

Geschichte der Schrift

Die Geschichte des Logos ist eng mit der der Schrift verbunden. Das Logo ist ein Schriftzeichen mit hohem Wiedererkennungseffekt. Wenn man nicht lesen kann, wirkt Schrift nicht. Wie ist es bei Logos? Die heutigen Ägypter können die Schrift ihrer Vorfahren, die Hieroglyphen, nicht lesen. Ohne die Entdeckung des berühmten Steines von Rosetta, auf dem drei gleiche Texte in drei verschiedenen Sprachen stehen – darunter altgriechisch, was anders als die Hieroglyphen bei der Entdeckung des Steines gelesen werden konnte – könnten wir auch heute die Bildersprache der alten Ägypter nicht verstehen. Die Hieroglyphen waren immer gleich, sie wurden auf einem Raster aufgetragen, so dass ihre Proportionen sich nicht veränderten. Das ist auch eine Grundlage neuzeitlicher Logos.

Was sagt mir ein Regenbogen?

Gut kann man Logos auch mit den Wappen der Adelsgeschlechter aus dem Mittelalter vergleichen. Jeder Ritter hatte sozusagen sein persönliches Logo, was im Kriegsfalle sehr nützlich war. So konnte man Freund und Feind gut unterscheiden. Gleichzeitig war das Wappen aber auch eine Werbung für die eigenen Fähigkeiten und Stärken. Der berühmte Löwe als Machttier oder andere Symbole, die in ihrer Zeit eindeutig verstanden wurden. Für das Auslesen von Logos muss man eben nicht unbedingt lesen können, die einzelnen Symbole haben ihre Bedeutung für den Zeitgenossen. So wie wir heute ein Passivwissen von vielen Marken haben, so erkannte der Kirchgänger damals im Mittelalter die verschiedenen Symbole in den Kirchenfenstern auf einen Blick. Der Fisch für Jesus, das Kreuz für den Glauben. Und der Regenbogen für die Treue zu Gott. Mit Regenbogen verbinden wir heute etwas anderes, wenn ein Bürgermeister auf seinem Rathaus die Regenbogenfahne hisst, hat das nicht unmittelbar etwas mit dem Glauben zu tun, jedenfalls nicht mit dem christlichen.

Logo auf Bier, das rat ich Dir!

Eines der ersten Prototypen eines Logos war ein Schild: Wer Bier verkaufte, musste dies per königlichen Erlass mit einem Schild kundtun, sonst verlor er sein Schankrecht. Diese Idee wurde in der Zeit Richard II. um 1388 durchgesetzt. Es sollte die Arbeit der Kontrolleure erleichtern, Bierbrauer ausfindig zu machen, um das Staatssäckel zu füllen, führte aber dazu, dass die einzelnen Pubs selbst darüber nachsannen, ihre Namen auf Schildern darzustellen. Der Grüne Drache oder der Rote Löwe, die Goldene Gans oder die Dicke Linde wurden auf Schilden verkürzt in einem einprägsamen Logo dargestellt. Bei den Römern waren es noch Graffiti oder Texte, in den illiteraten Zeiten wurden es Bilder.

Ab aufs Klebeband!

So wie der technische Fortschritt erst im 20.Jahrhundert die Entwicklung des Klebebandes ermöglichte, so haben auch die Fortschritte in der Drucktechnik erst 500 Jahre nach Gutenbergs Buchdruck ermöglicht, Logos auf Klebebänder zu bannen. Eine Explosion an Logos fand statt, letztendlich erschien es einheitlich auf allen Druckerzeugnissen, mit denen eine Hersteller für sich warb. Mit dem Aufkommen des Internets wurden die Logos dann auch auf Webseiten abgebildet. Logos auf Klebeband bedruckt haben damit schon wieder einen Hauch von Nostalgie, sind aber in den Zeiten der immer noch zunehmenden Paketsendungen nicht mehr weg zu denken. Auch die Unterscheidbarkeit der einzelnen Pakete durch differenzierte Klebebänder mit charakteristischen Werbelogos ist ein wichtiges Plus im Versandgeschäft.

gitter der aegypter

Gitter der Ägypter Quelle Grafik

Drei Logos, drei Geschichten

Brauereien waren in Sachen Logos ihrer Zeit voraus. Geübte Biertrinker bekommen feuchte Augen, wenn sie die Kronkorken ihrer Marke vor sich sehen. Die belgische Brauerei Stella Artois war eines der ersten Unternehmen, die ein Logo verwendete: Seit 1366 sind sie im Rennen um das einprägsamste Logo dabei. Ein Hinweis auf dieses Datum tragen ihre Bierflaschen bis heute.

Coca Cola hat sein Logo seit Anbeginn, der Legenda nach bereits 1885 entworfen von Frank Mason Robinson. Letzterer war aber Buchhalter bei Coca Cola und hat den markanten Schriftzug wohl bei einem Graveur namens Frank Ridge entwerfen lassen.

Das Jeans Logo für die Levi Strauss Hose mit den beiden Pferden sorgte zur gleichen Zeit für Furore, wenn die Kunden nach den Hosen mit den zwei Pferden fragten. Eine Hose mit 2 PS sozusagen. Das „two-horse-brand“ zeigt zwei Pferde, die vergeblich eine eingespannte Jeans zu zerreißen versuchen. Jeans waren ursprünglich Arbeitshosen und weniger ein Modeartikel. Man legte also Wert auf Robustheit.

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